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  • schoening6

Tag 2 - Wenn die Angst zu einem ständigen Begleiter wird...

Wie konnte das nur passieren? Wir hatten doch gedacht, dass in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, all unsere Träume in Erfüllung gehen. Wir sind voller Hoffnung und einer großen Sehnsucht im Herzen gestartet, über den Atlantik gepaddelt, haben fast schon tropische Regenfälle gemeistert und sind dennoch motiviert und voller Vorfreude immer weiter Richtung New York gewandert.



Doch die Begrüßung ist anders als erwartet. Wir sind illegal im Land. Wir haben kein Visum. Statt einer freundlichen Begrüßung und einem kleinen Willkommensfest, werden wir gefilzt. Alle müssen durch so eine neumodische, elektronische Schranke, die Geräusche macht, wenn man hindurchgeht. Bei fast allen piept es, kaum einer bleibt verschont. Auch unser Gepäck wird durchleuchtet. Aber davon haben wir ja eh nicht mehr viel, das Meiste hat die Fahrt über den Atlantik nicht geschafft. Vielleicht hätten wir den Schleusern noch mehr zahlen müssen.



Als wir endlich durch sind, begrüßt uns der Bürgermeister. Endlich ein nettes Gesicht, ab jetzt wird es bestimmt besser. Wir bekommen einen Einbürgerungstest und sollen uns an eine Behörde wenden, um in New York bleiben zu können. Das klappt bestimmt. Wir beziehen die uns zugewiesenen Quartiere, erhalten von der Heilsarmee neue Kleidung und eine warme Mahlzeit - selten haben Kartoffeln und Quark so gut geschmeckt.



Und dann der Schock – wir werden abgelehnt und das reihenweise. Keiner bekommt ein gültiges Visum, alle bleiben in der Schwebe, niemand weiß, wie es weitergeht. Werden wir wieder abgeschoben? Dürfen wir hier bleiben? Die Angst greift schleichend um sich, keiner weiß, ob sich unsere Hoffnungen und Sehnsüchte erfüllen oder ob wir am Ende vor dem Nichts stehen.


Am Abend geht es dann um Ängste, die wir vielleicht im Leben außerhalb vom SOLA-Platz haben. Benni nimmt uns in eine Geschichte von Jesus mit, in der ein Sturm wütet und Jesus mit seinen Freunden auf dem Wasser unterwegs ist. Die Freunde bekommen es mit der Angst zu tun und dürfen erleben, wie Jesus den Sturm stillt. Wir dürfen uns sicher sein, dass Jesus in unseren Ängsten bei uns ist und uns nicht alleine lässt. Sogar Wind und Wellen gehorchen ihm, weil sie der Stimme ihres Schöpfers folgen müssen.



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